Wärmepumpe mit Solar: Kosten, Dimensionierung, Förderung & Praxis 2025

Das wichtigste in Kürze
- Effizienz durch Kombination: Eine Wärmepumpe mit Solar nutzt selbst erzeugten Strom für Heizung und Warmwasser – das reduziert Ihren externen Strombezug deutlich
- Einsparpotenzial: Je nach Dämmzustand lassen sich bis zu 55 % Energiekosten einsparen, wenn beide Systeme optimal aufeinander abgestimmt sind.
- Weitere Ergänzungen, wie ein großer Pufferspeicher, Stromspeicher und die Verwendung eines HEMS in Kombination mit einem dynamischen Stromtarif können Ihr Einsparpotenzial noch deutlich erhöhen
- Technische Voraussetzungen: Ausreichende Dachfläche, stabile Dachkonstruktion, passende Heizkörper oder Fußbodenheizung sowie moderne Elektrik sind notwendig.
- Planung & Förderung: Eine Energieberatung mit individuellem Sanierungsfahrplan (iSFP) hilft, Wirtschaftlichkeit, Förderfähigkeit und technische Umsetzung realistisch einzuschätzen
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Sie denken darüber nach Ihre Wärmepumpe mit Solar noch günstiger im Betrieb zu machen? Die Kombination von Photovoltaik mit einer Wärmepumpe gilt als Traum jeden Hausbesitzers: Minimale Betriebskosten, maximale Unabhängigkeit und das befriedigende Gefühl, dass alle Rädchen flüssig ineinandergreifen.
Die gewonnene Energie der Solaranlage füttert die Wärmepumpe mit Strom und diese das Haus mit Wärme, oder speichert die überflüssige Sonnenenergie im Pufferspeicher ein. Und all das, genau so wie Sie es wollen.
Zur Wahrheit gehört aber auch: Gewisse Voraussetzungen müssen erfüllt sein. Deshalb geben wir Ihnen in diesem Artikel einen Überblick: Wie Effizient die Kombination wirklich ist, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, was realistische Kosten sind und weitere Tipps für Ihr smartes Zuhause von Morgen.
Warum Wärmepumpe mit Solar eine starke Kombination ist
Eine Wärmepumpe nutzt Umweltwärme effizient und kann aus 1 kWh Strom zwischen 3 und 4 kWh Wärmeenergie erzeugen, während Ihre Photovoltaik günstigen Eigenstrom liefert. Zusammen reduziert das System den Netzstrombezug und macht sie unabhängiger von schwankenden Strompreisen.
Bereits allein sind beide Systeme attraktig. Bei sauberer Planung und einem guten Preis in der Anschaffung amortisiert sich eine Solar Anlage meist in 8 - 12 Jahren. Gleiches gilt für die Wärmepumpe.
In Kombination hebeln sich aber beide Technologien, da die Wärmepumpe aus Ihrem Preiswert (Gestehungskosten von 7ct und weniger) 3-4 kWh Wärme für Ihr Zuhause produzieren kann. So wird Ihr Zuhause durch die Kombination in kurzer Zeit quasi autark.
Ein großer Pufferspeicher, oder Stromspeicher helfen Ihnen hier zusätzlich, da Sie auch auf Netzstrom verzichten können, wenn die Sonne nicht scheint.
Wie Wärmepumpe und Photovoltaik zusammenarbeiten
Die Kombination dieser beiden Maßnahmen schafft hervorragende Synergien. Wir fassen unsere Top 3 zusammen.
- Selbst erzeugter Strom zum Eigenverbrauch: Die erzeugte Energie der Solaranlage wird von der Wärmepumpe verwendet. Damit werden die Betriebskosten der – zugegeben ziemlich energieintensiven – Wärmepumpe radikal verkleinert. Um kurz technisch zu werden: aus 1 kWh Strom erzeugt die Wärmepumpe im besten Fall 4 kWh Wärme. Auf Deutsch heißt das: Der Strom wird extrem effizient verwendet und gleichzeitig günstig produziert.
- Unabhängigkeit und Absicherung: Haushalte mit Fossilen Heizmethoden sind abhängig von den Preisen fossiler Brennstoffe. Und Haushalte ohne PV sind abhängig von Strompreisschwankungen bzw. allgemein steigenden Stromkosten. Die Kombination aus Wärmepumpe und Solar sichert Verbraucher gegen beide Risiken ab: Die Wärmepumpe braucht keine fossilen Brennstoffe, sondern läuft rein elektrisch. Und die Abhängigkeit von Strom wird durch die Solaranlage zwar nicht vollständig aufgehoben, aber deutlich gesenkt.
- Wirtschaftlichkeit – mittelbar und unmittelbar: Unmittelbar werden Ihre Betriebskosten ab dem Tag der Inbetriebnahme drastisch gesenkt. Die Wärmepumpe ist im Betrieb die günstigste Heizmethode in 2025. Die einzige große laufende Kostenposition ist die des Stromes, den die Wärmepumpe braucht - wenn sie Ihre Heizlast ungefähr bestimmen wollen, hilft Ihnen dieser Rechner des Bundesverbands Wärmepumpe. Realistischerweise kann wegen Tag und Nacht bzw. Sommer und Winter nicht der gesamte Strombedarf von der Solaranlage gedeckt werden, allerdings ein großer Anteil, was den Anteil des zu kaufenden Stroms stark senkt. Wärmepumpe und Solar sind zusätzlich absolute Zukunftstechnologien, diese schon verbaut zu haben, erhöht den potenziellen Verkaufsbetrag.
- Zusatzargument Nachhaltigkeit: Wir wissen, dass für viele Verbraucher monetäre Gründe überwiegen. Das Gefühl, dass das gesamte Heizsystem klimaneutral und damit sehr umweltfreundlich funktioniert, ist trotzdem ein gutes, oder?
Hier finden Sie auch einen Überblick über die aktuellen Kosten der einzelnen Energieträger:
https://www.youtube.com/watch?v=JwgUbmz1M8c
Ein Überblick, wie Ersparnis aussehen könnte:
Amortisationsvergleich – Wärmepumpe / PV / Kombination (4 Personen, 130 m²)
Hinweis: Näherungswerte (Strompreis 0,26 €/kWh, Einspeisevergütung ~0,08 €/kWh). Ergebnisse variieren je nach Gebäude, JAZ, Dach und Tarif.
Voraussetzungen für die Kombination aus Wärmepumpe und Solar
Die Argumente, die für eine Wärmepumpe mit Solar sprechen sind wirklich erdrückend. Trotzdem wollen wir hier realistisch bleiben und auch auf mögliche Hürden und technische Voraussetzungen eingehen.
Dachfläche, Ausrichtung und Verschattung prüfen
Dachfläche: Die Dachfläche sollte eine gewisse Größe haben, um genug Platz für die Module zu bieten. Alles ab 20qm ist in Ordnung, natürlich ist mehr Platz immer besser. Bei der Ausrichtung des Daches ist erstmal alles möglich, eine Südausrichtung ist allerdings optimal. Dazu ist wichtig, dass die Verschattung nicht zu groß ist, damit möglichst viel Sonne auf die Module scheint. Bäume, Nachbarhäuser und Gauben sind hier normalerweise Hindernisse.
Dachzustand: Das Dach sollte mindestens in den nächsten 10 - 20 Jahren keinen Sanierungsbedarf haben, sonst müssen alle Solarmodule wieder abmontiert werden, was teuer wird. Das Dach muss dazu eine gewisse Statik aufweisen, um die Module stabil halten zu können. Ist das Dach fällig für eine Sanierung, kann es Sinn ergeben im Zuge der Sanierung direkt eine Solaranlage zu installieren, da so Synergien am Bau genutzt werden können und bspw. das Gerüst nur einmal aufgestellt werden muss.
Elektrik: Zählerkasten und Elektrik müssen den Anschluss der Solaranlage erlauben, ggf. ist eine Erneuerung des Zählerschrankes nötig. Alles zum Thema Zählerschrank erfahren Sie in diesem Artikel:
Voraussetzungen für eine Wärmepumpe

Dämmung: Das System aus Wärmepumpe mit Solar ist dann besonders effektiv, wenn möglichst wenig erzeugte Wärme verloren geht. Auch wenn es keine technische Bedingung ist, um sich eine Wärmepumpe mit Solar einbauen zu lassen, ist es sinnvoll das Thema ganzheitlich zu betrachten und die Dämmung mit einzubeziehen.
Heizsystem: Ideal für die Wärmepumpe sind Fußbodenheizung oder große Heizkörper. Sind diese zu klein, kann es problematisch werden. Auch hier kann es sinnvoll sein nach Synergien zu suchen und sich zu überlegen, ob man im Rahmen der Wärmepumpeninstallation direkt die Heizkörper tauschen lässt.
Technisches und Logistisches: Die Wärmepumpe braucht etwas Platz, normalerweise im Garten, Hof oder Außenbereich um das Haus herum. Bei Reihenhäusern oder eng geplanten Grundstücken, muss überprüft werden, wo die Wärmepumpe aufgestellt wird. Die Planung der Bohrung bzw. des Fundamentes sollte dabei unbedingt von Experten übernommen werden. Dazu ist ein Starkstromanschluss notwendig.
Was sie bei Wärmepumpe mit Solar beachten müssen:
Zusatztipps
Neben den technischen und organisatorischen Begebenheiten aus dem vorhergehenden Abschnitt, gibt es einen wichtigen Punkt zu beachten: Die zyklische Begebenheit der Lösung.
Die Solaranlage erzeugt einen Großteil ihrer Energie tagsüber. Leider ist dies gegensätzlich zum Energieverbrauch, welcher hauptsächlich morgens, abends und teilweise nachts stattfindet. Ähnliches gilt mit den Jahreszeiten: Im Sommer erzeugt die Solaranlage bei vielen Sonnenstunden und langen Tagen eine Menge Energie, während die Wärmepumpe kaum gebraucht wird. Im Winter ist der Himmel bewölkt, die Tage kurz oder die Module sogar mit Schnee bedeckt - während die Wärmepumpe hart arbeitet, um das Haus muckelig warm zu halten und entsprechend einen höheren Verbrauch hat.
In der Theorie erzeugt die Solaranlage sogar oft genug Strom, um den gesamten Haushalt zu versorgen, durch den antizyklischen Verlauf ist diese Energie aber nicht immer zur richtigen Zeit abrufbar, weshalb die allermeisten Haushalte trotzdem Strom zukaufen.
Hier kommen unsere Tipps, um die bestmögliche Lösung zu finden und mit dem Kreislauf klarzukommen:
- Batteriespeicher: Je mehr Energie aus Solar der Haushalt tagsüber speichern kann, desto mehr davon kann zu Verbrauchszeiten genutzt werden – das ist wirtschaftlich und nachhaltig. Bei der Anschaffung des Batteriespeichers also nicht sparen!
- Dynamischer Stromtarif: Dieser erlaubt es Verbrauchern den Strombörsenpreis zu bezahlen. Man kauft also im besten Fall, wenn der Strom günstig ist und speist ein, wenn er teuer ist. So kann man sogar von dem Zyklus profitieren – vorausgesetzt man bringt eine gewisse Flexibilität mit, wann man bspw. sein E-Auto auflädt, smarte Technik nutzt oder elektronische Geräte mit Energie versorgt.
- Home Energy Management System (HEMS): Wie ein Gehirn, aber für deinen Stromverbrauch. Es ist mit allen relevanten Komponenten deines Stromverbrauchs verbunden: Solar, Wärmepumpe, Wallbox, Batteriespeicher, etc., und erkennt dabei, wie man den Verbrauch optimieren kann. Das HEMS „denkt“ also bspw.: „Nachts ist der Strom günstig – da starte ich die Wärmepumpe“ oder „Tagsüber erzeugt die Solaranlage viel Strom – da lade ich das E-Auto“. Je mehr Komponenten man hat, desto effizienter wird es. Ziemlich clever, oder?
Kosten, Amortisation und Förderung
Vorab: Die individuellen Anschaffungs- und Betriebskosten für Ihr Zuhause sind sehr schwer zu schätzen, da viele Faktoren eine Rolle spielen. Schon Ihre verfügbare Dachfläche und der Dämmzustand Ihres Gebäudes machen einiges aus.
Auch die Anschaffungskosten für Solar und Wärmepumpe variieren stark. Wie sehr man mit HEMS und dynamischen Stromtarif sparen kann, steht und fällt mit der Höhe Ihres Verbrauches. Wir haben uns deshalb einmal daran versucht Ihnen eine Beispielrechnung für eine klassische 4-köpfige Familie die auf 130 qm lebt aufzustellen. So können Sie vlt etwas besser nachvollziehen, welche Kosten und Amortisationszeiträume die Systeme einzelnd und kombiniert mit sich bringen.
Sollten Sie weitere Fragen haben, empfehlen wir Ihnen folgende Artikel:
- Was kostet eine Wärmepumpe? – Überblick für Eigentümer
- Einspeisevergütung 2025 – Das ändert sich für Photovoltaik
- Sanierungspflicht 2025 – Was Eigentümer jetzt wissen müssen
Wie erfahre ich, ob mein Haus geeignet ist?
In diesem Fall empfehlen wir von der Deutschen Sanierungsberatung eine Energieberatung mit individuellem Sanierungsfahrplan (iSFP). Diese geht weit über generische Tipps im Internet hinaus, beantwortet alle Fragen und ist bei jeder Sanierung der erste Schritt. Folgende Vorteile bietet unsere Energieberatung:
- Persönliche Beratung vor Ort, ausschließlich von zertifizierten Energieberater:innen
- Erstellung eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP)
- Unterstützung bei der Beantragung aller Fördermittel – nur mit iSFP möglich
- Maximale Förderausschöpfung durch clevere Kombination der Programme
- Herstellerneutrale und unabhängige Empfehlungen
- Günstigste Energieberatung am Markt
Lohnt sich eine Wärmepumpe mit Solaranlage wirklich?
Ja, besonders bei gut gedämmten Häusern. Die PV-Anlage liefert günstigen Strom für die Wärmepumpe, wodurch der Netzstrombezug sinkt. Bei einem typischen Einfamilienhaus mit 130 m² und vier Personen lassen sich so jährlich rund 2.000 Euro Energiekosten sparen – langfristig amortisiert sich das System.
Wie groß sollte meine PV-Anlage für die Wärmepumpe sein?
Rechnen Sie grob: Strombedarf von Haushalt und Wärmepumpe (z. B. 7.000 kWh pro Jahr) geteilt durch 950 ergibt die empfohlene PV-Leistung in kWp. In der Praxis liegt der ideale Bereich meist zwischen 10 und 15 kWp.
Brauche ich unbedingt einen Stromspeicher?
Nicht zwingend, aber empfehlenswert. Ein Speicher erhöht den Eigenverbrauch von etwa 30 % auf bis zu 60 %. Dadurch sinken Stromkosten und die Autarkie steigt. Die Amortisationszeit kann sich um mehrere Jahre verkürzen.
Kann ich Wärmepumpe und PV nachträglich kombinieren?
Ja, beide Systeme können unabhängig voneinander installiert und später miteinander verbunden werden. Wichtig ist, dass Zähler, Steuerung und Zählerschrank auf den kombinierten Betrieb vorbereitet sind. Eine Energieberatung oder ein individueller Sanierungsfahrplan (iSFP) hilft bei der Planung.
Welche Förderung gibt es 2025 für Wärmepumpen?
Je nach Ausgangslage sind Zuschüsse von bis zu 50 % der Investitionskosten möglich, zum Beispiel bei einem Umstieg von Gas oder Öl. PV-Anlagen bleiben über Einspeisevergütung und steuerliche Vorteile attraktiv. Details dazu finden Sie in unserer Förderübersicht auf der Website der Deutschen Sanierungsberatung.
Wie lange dauert die Amortisation einer Wärmepumpe mit Solar?
Abhängig von Größe, Effizienz und Förderung:– Wärmepumpe allein etwa 15 bis 20 Jahre,– PV-Anlage rund 12 Jahre,– Kombination mit Speicher etwa 18 Jahre.Steigende Energiepreise können die Amortisation zusätzlich verkürzen.
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein?
Wichtig sind ausreichende Dachfläche, geringe Verschattung, ein geeigneter Zählerschrank sowie Niedertemperatur-Heizflächen (z. B. Fußbodenheizung). Bei älteren Gebäuden ist oft eine Heizlastberechnung oder ein individueller Sanierungsfahrplan (iSFP) ratsam.
Häufige Fragen & Antworten
Wie funktioniert Wärmepumpe mit Solar?
Zur Wahrheit gehört aber auch: Gewisse Voraussetzungen müssen erfüllt sein. Deshalb geben wir Ihnen in diesem Artikel einen Überblick: Wie Effizient die Kombination wirklich ist, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, was realistische Kosten sind und weitere Tipps für Ihr smartes Zuhause von Morgen.
Wie läuft die Installation von Wärmepumpe mit Solar ab?
Die gewonnene Energie der Solaranlage füttert die Wärmepumpe mit Strom und diese das Haus mit Wärme, oder speichert die überflüssige Sonnenenergie im Pufferspeicher ein. Und all das, genau so wie Sie es wollen. Zur Wahrheit gehört aber auch: Gewisse Voraussetzungen müssen erfüllt sein.
Welche Nachteile hat Wärmepumpe mit Solar?
Sie denken darüber nach Ihre Wärmepumpe mit Solar noch günstiger im Betrieb zu machen? Die Kombination von Photovoltaik mit einer Wärmepumpe gilt als Traum jeden Hausbesitzers: Minimale Betriebskosten, maximale Unabhängigkeit und das befriedigende Gefühl, dass alle Rädchen flüssig ineinandergreifen.




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