Wie Sie durch Solarthermie Ihre Energiekosten für Warmwasser senken

Das wichtigste in Kürze
- Bis zu 70 % Warmwasserkosten sparen: Solarthermie deckt den Großteil Ihres Warmwasserbedarfs – emissionsfrei und kostenlos durch Sonnenenergie.
- Förderfähig & wirtschaftlich: Staatliche Zuschüsse von bis zu 35 % machen die Investition besonders attraktiv und schnell amortisierbar.
- Technik, die sich bewährt: Wartungsarme Systeme mit hoher Lebensdauer lassen sich ideal mit bestehenden Heizungen kombinieren.
- Ideal für Familien & Sanierer: Besonders lohnend bei hohem Verbrauch, Süddach und geplanter Heizungsmodernisierung – auch als Ergänzung zu Photovoltaik.
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Steigende Energiepreise, der Wunsch nach mehr Unabhängigkeit und nachhaltigem Wohnen führen dazu, dass sich immer mehr Hausbesitzer mit erneuerbaren Energien beschäftigen. Eine besonders bewährte Lösung ist die Solarthermie zur Warmwasserbereitung. Sie nutzt Sonnenenergie, um Ihr Brauchwasser zu erwärmen und kann so Ihre Energiekosten deutlich senken.
Was ist Solarthermie?
Unter Solarthermie versteht man die Umwandlung von Sonnenlicht in Wärme. Dabei werden Solarthermie-Kollektoren (meist auf dem Dach) eingesetzt, die Sonnenstrahlung einfangen und damit eine Wärmflüssigkeit erhitzen.
Diese überträgt die Energie über einen Wärmetauscher in einen Speicher, aus dem dann das Warmwasser für Dusche, Bad oder Küche entnommen wird.
Vorteile der Solarthermie:
- Geringere Heizkosten für Warmwasser
- Umweltfreundlich und emissionsfrei
- Kombinierbar mit bestehender Heiztechnik
- Wartungsarm und langlebig (20+ Jahre)
- Senkung des CO₂-Ausstoßes und Verbesserung der Energiebilanz
Welche Arten von Solarthermie-Anlagen gibt es?
Es gibt zwei Hauptsysteme:
- Warmwasser-Anlagen (auch Brauchwasser-Solarthermie):
- Erwärmen nur das Trinkwasser
- Decken ca. 50–70 % des jährlichen Warmwasserbedarfs
- Kombianlagen:
- Unterstützen zusätzlich die Raumheizung
- Hellerer Kollektor- und Speicherbedarf
- Decken bis zu 25–30 % des Gesamtwärmebedarfs

Technikvergleich:
SystemtypWarmwasser-AnlageKombianlageZweckWarmwasserbereitungWarmwasser + HeizungsunterstützungEinsparpotenzial50–70 % Warmwasserbedarf15–30 % GesamtwärmebedarfKostenGeringerHöher durch größere Anlage
Für den Einstieg ist die reine Warmwasser-Solarthermie die wirtschaftlichere und einfachere Lösung.
Wie viel Energie kann Solarthermie einsparen?
Eine gut ausgelegte Warmwasser-Solarthermieanlage kann 50–70 % des jährlichen Energiebedarfs für Warmwasser decken. Das reduziert die Laufzeiten Ihres Heizsystems und spart direkt Brennstoffkosten.
Beispielrechnung:
HaushaltPersonenJährlicher WarmwasserverbrauchEnergiebedarfEinsparung durch SolarthermieSingle1900 kWhca. 100 EURca. 60 EURFamilie43.500 kWhca. 400 EURca. 250 EUR5 Pers.54.500 kWhca. 540 EURca. 350 EUR
CO₂-Einsparung:
Eine 4-Personen-Anlage spart im Jahr rund 300–500 kg CO₂ ein – abhängig vom bisherigen Heizsystem (z. B. Gas, Öl).
Wie funktioniert die Technik im Detail?
Ein typisches System besteht aus:
- Flachkollektoren (häufiger, günstiger) oder Vakuumröhrenkollektoren (effizienter bei weniger Sonne)
- Solarregler, der die Umwälz- und Speicherladung steuert
- Solarspeicher (z. B. 300 Liter)
- Rohrleitungen mit Frostschutz-Wärmflüssigkeit
- Wärmetauscher zur Trennung vom Trinkwasserkreislauf
Technikvergleich:
KollektortypVorteileNachteileFlachkollektorKostengünstig, robustGeringerer WirkungsgradVakuumröhrenkollektorHoher Wirkungsgrad, auch im WinterTeurer, empfindlicher bei Montage
Wie hoch sind die Kosten für Solarthermie?
Die Kosten richten sich nach Anlagentyp, Größe und Einbindung ins Heizungssystem.
Typische Preisbereiche für Warmwasser-Solarthermie (inkl. Montage):
HaushaltsgrößeKollektorflächeSpeicherKosten gesamt (ca.)1–2 Personen3–4 m²200–300 l4.000 – 5.500 EUR3–4 Personen5–6 m²300–400 l5.000 – 7.000 EUR5+ Personen7–8 m²400–500 l6.000 – 8.000 EUR
Wartungskosten: ca. 100–150 EUR alle 3–5 Jahre.
Amortisation: Bei Förderung und hohen Energiepreisen liegt die Amortisationszeit zwischen 10–15 Jahren.
Welche Förderung gibt es?
Solarthermie wird über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) gefördert:
- BAFA-Zuschuss (BEG EM):
- 25 % für reine Warmwasseranlagen
- 30 % bei Kombianlagen mit Heizungsunterstützung
- +5 % iSFP-Bonus bei individuellem Sanierungsfahrplan
- KfW-Kredit 261:
- Für umfassende Sanierung
- Kombination mit Tilgungszuschuss möglich
- § 35c EStG – Steuerbonus:
- 20 % steuerlich absetzbar auf 3 Jahre verteilt
Hinweis: Der Förderantrag muss vor Vertragsabschluss erfolgen.
Unser Service: Wir begleiten Sie bei der Antragstellung und Fördermittelprüfung.
Wann lohnt sich Solarthermie besonders?
Eine Anlage ist sinnvoll, wenn:
- Hoher Warmwasserverbrauch besteht (z. B. Familienhaushalt)
- Sie Ihre Heizkosten dauerhaft senken wollen
- Ein iSFP vorhanden ist oder erstellt werden soll
- Die Dachfläche südlich ausgerichtet ist (idealer Neigungswinkel: 30–50°)
- Im Zuge einer Heizungsmodernisierung sowieso Umbauten stattfinden
Auch bei Bestandsgebäuden ist die Nachrüstung meist problemlos möglich.
Solarthermie vs. Photovoltaik: Unterschiede und Kombi-Möglichkeiten
Fazit: Mit Sonnenenergie clever Warmwasser erzeugen
Die Solarthermie ist eine bewährte, effiziente und staatlich geförderte Lösung, um langfristig Energiekosten zu senken. Besonders im Zusammenspiel mit einem individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) oder als Ergänzung zur PV-Anlage ergibt sich ein attraktives Gesamtpaket für Hausbesitzer.
Ihre Vorteile auf einen Blick:
- Bis zu 70 % Warmwasserkosten sparen
- 25–35 % Förderung möglich
- Langlebig & wartungsarm
- CO₂-Ausstoß deutlich reduziert
- Steigerung des Immobilienwerts
Sie möchten wissen, ob Solarthermie für Ihr Zuhause geeignet ist?
Unsere Energieberater analysieren Ihre Gegebenheiten, prüfen Förderoptionen und begleiten Sie kompetent bis zur Umsetzung.
Häufige Fragen & Antworten
Muss ich einen Warmwasserspeicher installieren?
Ja, er ist zentraler Bestandteil jeder Solarthermie-Anlage.
Was passiert bei schlechtem Wetter?
Das bestehende Heizsystem übernimmt automatisch die Nachheizung.
Funktioniert Solarthermie auch im Winter?
Ja, allerdings mit geringerer Leistung. Röhrenkollektoren sind hier im Vorteil.
Wie viel Dachfläche wird benötigt?
Für eine 4-Personen-Anlage genügen ca. 5–6 m² Kollektorfläche.





